Nach der Sommerhitz
Der Herbst
Das Frühjahr und der Sommer 2024 waren ereignisreich und oft auch anstrengend für den Liederkranz Belsen. Auch im Herbst haben wir bereits zweimal gesungen, und wir werden es noch öfters tun. Doch wir mussten nicht mehr ganz soviel dafür investieren wie in der ersten Jahreshälfte.
Organisiert haben andere, wir waren eingeladen bei Freunden und sangen Lieder, die wir schon oft gesungen haben. Wir durften ernten, was wir früher gesät hatten: Lieder, Freunschaften, Äpfel… Na gut, die Äpfel haben andere gepflanzt. Aber jeder Liederkranz-Tätigkeit im Herbst lag eine gewisse inhaltliche Rückbindung an vergangene Themen inne:
Der Marsch mit dem Musikverein durch die Mössinger Innenstadt, das Äpfelsammeln auf den Streuobstwiesen, der Besuch bei der Freundschaft Talheim, die uns erstmals nach der Corona-Pandemie begeisterte, und damals Hoffnung machte, dass die Tradition des Männerchors diese schwere, damals erst kurz hinter uns liegende Zeit, besser überstanden hatte, als man befürchten konnte.
Wir lassen einige Aktivitäten revuepassieren, bzw. leiten über zum Winter. Mit Ausnahme der Tonaufnahmen vom Sommhitz-Konzert entstammt das gesamte Ton- und Bildmaterial den privaten Smartphones von Freunden und Verwandten, die uns ihre Aufnahmen zur Verfügung gestellt haben.
15. SeptemberZu Gast beim Jubiläumsfestwochenende des
Musikverein 1899 Mössingen e.V.
Um 14:00 Uhr ging’s los mit einem großen Umzug durch die Stadt zum Festzelt. Bei blauem Himmel trat der Liederkranz in klassischem Schwarz-Weiß und mit eigener Fahne an.
Der Musikverein ließ sich nicht lumpen, und stellte jeder der mitmarschierenden Gastgruppen einen eigenen Führer voran.
Dieser sympathische junge Mann machte sich mit dem Liederkanz auf den Weg, der uns an einigen Punkten vorbeiführte, mit denen wir uns im zurückliegenden Sommer schon beschäftigt hatten…
Noch bevor sich der Marsch in Bewegung setzt demonstrieren die Men in Black ’n‘ Wihte zu den Erläuterungen ihres Vorsitzenden das im Sommer besungene Phänomen:
S’gibt koin Schadda en d’r Mössinger Midde!
Trotz strahlender Sonne!
Ton in Ton, und dennoch ein kleiner Farbfleck, den unsere Fahne hier in’s Bild bringt. Und wieder eine Erinnerung an den zurückliegenden Liederkranz-Sommer:
Der Festzug hat gerade die Stelle passiert, an der ein Goldener Engel zerfällt.
Menetekel an maroder Fasade? Aus Harmonie!? Ganz so schlimm ist’s nicht, unsere Fahne verdeckt Wesentliches. Aber dennoch regt’s zum Nachdenken an.
Nachmittags durften wir am von Jürgen Machann launig moderierten Vereinsnachmittag mitwirken. Bis wir auf die Bühne gingen waren schon so viele beeindruckende Tanzdarbietungen zu sehen, dass wir uns kurzerhand entschlossen, unsere eigens für diesen Anlass einstudierte Can Can Tanz – Show auf den rein akustischen Teil zu reduzieren.
So lieferten wir einen klassischen Männerchor-Auftritt ab, und wer schon mal auf der Bühne eines großen Festzelts „nur“ gesungen hat, weiß, was das bedeutet.
Dennoch konnten wir mit Auszügen aus unserem Sommerhitz-Programm schnell die ersten Zuhörer erreichen.
Und mit Sierra madre hatten wir sie dann schließlich alle.
So klang Sierra madre im Sommerhitz-Konzert und mit dessen Publikum:
Und als hätten sie diese Hoch(gebirgs-)stimmung gefühlt, kamen zum Abschluss des Programms und als zweiter rein-musikalischer Akt neben dem Liederkranz Belsen die Derendinger Alphornbläser auf die Bühne.
… schaun die Menschen der Sierra hinauf zu den sonnigen Höhen…
Ja, das könnte passen, vielleicht wird das ja mal was….
Mehrfach im OktoberDer Liederkranz geht "Afterbergen"...
Der Liederkranz Belsen hat im Oktober die alte Tradition des Afterbergens aufleben lassen. Auch das haben wir während des zurückliegenden Sommers im Mössinger Lied ja verschiedentlich schon dargelegt, aber man kann’s nicht oft genug sagen:
Den Apfel gab’s schon im Paradies
Drum fahr’n wir den Hänger hinaus auf die Wies‘
Hier ein Smartphone-Mitschnitt von Messenga m’r sengat! beim Jubiläumsfest in der neuen Mitte.
„Afterbergen“ meinte ursprünglich, dass ab einem bestimmten Datum im Spätherbst das bis dahin noch nicht geerntete Obst der Allgemeinheit zur freien Verfügung stand, was vor allem für die Armen eine große Rolle spielte. Auch der Liederkranz 1888 Belsen e.V. ist chronisch knapp bei Kasse, und so sind engagierte Teams aus Sängern und Helfern an verschiedenen Tagen „ins Obst“ gegangen. In Abwandlung des ursprünglichen Afterbergen-Prinzips haben wir aber zuvor die Erlaubnis der Besitzer eingeholt. Anderenfalls wäre dies nach heutiger Rechtsauffassung Diebstahl.
So konnten wir weit über zwei Tonnen Obst vor dem Verderben bewahren und unserer Vereinskasse etwas Gutes tun. Die Äpfel und Birnen wurden an verschiedene Abnehmer geliefert, die daraus hochwertige Säfte, Moste, Cidre und Seccos herstellen (z.B. im „Steinlachtäler“-Projekt der hiesigen Obst- und Gartenbauvereine).
Herzlichen Dank an alle Helfer und Spender des Obstes!
12. OktoberZu Gast in Horb - Talheim
Nicht in Mössingen-Talheim an der Steinlach, sondern in Horb-Talheim an der Steinach (ohne „l“) war der Liederkranz am 12. Oktober zu Gast. Die Freundschaft Talheim hatte uns und den Männergesangverein aus Nordstetten eingeladen, ihr Herbstkonzert mitzugestalten. Kennengelernt hatten wir beide Chöre bereits kurz nach dem Ende der Corona-Pandemie in der Hohenzollernhalle in Betra.
In einem ersten Block sangen wir traditionelle Chorsätze wie „Ei du Mädchen vom Lande“, „Durch’s Wiesetal gang i jetzt na“, „Da unten im Tale“ und „Freunde, sagt was wollt ihr trinken“. Das passte und hinterließ bereits ordentlich Eindruck. Im zweiten Block wurde es dann poppig, und nach vier Songs aus unserem Sommerhitz-Programm verlangte das Publikum stürmisch eine Zugabe. Und was singt man den Mittelgebirgsbewohnern des Schwarzwalds da am besten? Natürlich: Sierra Madre! Der Beifall dauerte bis zum Verlassen der Bühne.
Ganz ähnlich vollzogen die Talheimer auf hohem Niveau und mit grandiosem Erfolg den Spagat zwischen traditionell und modern, und auch die Mannen aus Nordstetten konnten mit einer Mischung aus ruhigeren und flotteren Liedern beeindrucken, trotz ihrer sehr überschaubaren Zahl von Sängern.
Den Abschluss des Abends bildete ein gemeinsamer Chor aus allen ca. 60 Sängern mit drei ganz großen Klassikern der Männerchorwelt. Ungeprobt, aber was für ein fetter Sound! Der Smartphone-Audioschnpsel, den wir haben, dauert nur 27 Sekunden, aber die sind es Wert, gehört zu werden:
Die drei Männerchöre singen gemeinsam Das Morgenrot von Robert Pracht:
13. OktoberBelsemer Dorfführung mit Belsemer Klängen
Unser früherer Sängerkamerad Matthias Schlegel und Berthold Rath führten über 100 Interessierte Teilnehmer informativ und kurzweilig unter dem Motto „Lehrer, Lompa, Lädle“ durch den Altort.
Und weil es zur Lompa-Legende vom „Ersten Belsemer“ gut gepasst hat, haben drei Liederkranz-Sänger sowie Matthias spontan das dazugehörige Lied zum Besten gegeben. Das von Harald Fischer vertonte Gedicht „Der erste Belsemer“ von Karl Schauber gehört schon lange zum Repertoire des Liederkranzes und war immer ein wertvoller Beitrag zum jahrzehntelang wohlgepflegten Necken zwischen Belsen und Mössingen. Es wurde mit viel Schmunzeln und Beifall quittiert und ist mittlerweile auch bei Youtube zu hören:
Und wer noch eben einmal mitsingen will, bevor er in’s Bad geht, findet hier den Text:
17. NovemberBelsemer Kapelle - Volkstrauertag
Auch wenn wir uns mittlerweile daran gewöhnen mussten, dass die Mitglieder des Posaunenchors und des Liederkranz Belsen am Volkstrauertag gegenüber den Zuhörern deutlich in der Überzahl sind:
Es ist uns ein Anliegen, und auch in diesem Jahr werden wir den Volkstrauertag an der Belsemer Kapelle musikalisch mitgestalten.